Tasmanien

In Hobart verbrachten wir gleich den ersten Tag auf dem Salamanca Market, ein schöner Markt, auf dem uns vor allem der Verkauf deutscher Bratwürste ins Auge stach. Die Stadt an sich bietet allerdings nichts Besonderes und ist eher langweilig. So entschieden wir uns schnell, mal einen echten Tagesausflug zu machen. Unser Ziel: Port Arthur.

Port Arthur ist eine DER tasmanischen Sehenswürdigkeiten, da sich hier ein Stück Geschichte erhalten hat. Die Halbinsel diente früher als Gefängnisinsel, auf die Großbritannien die Sträflinge mit den höchsten Strafen schickte. Im Endeffekt muss man aber auch hier sagen, dass Geschichte in Australien immer relativ ist. Die Insel zeigt einige Ruinen und ein interaktives Museum, letztendlich waren wir aber froh, dass wir das Eintrittsgeld von $ 29/Person umgehen konnten. Nachdem wir noch eine letzte Nacht in Hobart verbracht hatten, machten wir uns schließlich auf, die Ostküste zu erkunden. Das Wetter sollte dort wesentlich besser sein als im Westen – genau was wir brauchten und schließlich waren wir ja auch der Natur wegen auf Tasmanien. Wir fuhren zunächst in den Freycinet Nationalpark, in dem sich die berühmte Wineglassbay befindet. Um dorthin zu gelangen, absolvierten wir mal wieder eine lange und anstrengende Wanderung, wurden aber auch mit wirklich schönen Aussichten belohnt.

Da das Osterfest nahte, suchten wir einen ruhigen Platz abseits der ganzen Touristenhorden. In einem Wald bei Salamanca wurden wir fündig. So verbrachten wir den Karfreitag beim Buschcamping, nicht ohne einige verrückte Australier kennen gelernt zu haben. Diese luden uns zu Fisch und Getränken ein und teilten ganz christlich mit uns. So kamen wir an diesem Osterfest unerwartet doch noch zu einem guten Mahl. Außerdem hatten wir unsere ersten Lagerfeuer – Erfahrungen, denn diese gehören auf Tasmanien einfach dazu (und das Osterfeuer war so gesehen auch dabei).

Am Ostersamstag kamen wir dann zur Bay of Fire und verbrachten dort die restlichen Feiertage direkt am Strand. Das Wasser war allerdings so kalt, dass mehr als ein kurzer Badeaufenthalt nicht möglich war. Wiederum hatten wir das Glück, einen netten australischen Angler zu treffen, der uns seinen ersten Fang des Tages schenkte – ein kleiner Lachs. Also auch Fisch am Ostersonntag.

Nach diesen besinnlichen Tagen fuhren wir die restliche Strecke zurück nach Devonport. Die Fähre war gebucht und der vorletzte Abend wurde von uns noch einmal dazu genutzt, Tasmaniens Wildlife hautnah zu erleben. Wir fuhren in einen Nationalpark und konnten Wombats (endlich lebend) und Pademelons (ein sehr kleines Känguru) in freier Natur beobachten. Wombats können übrigens für ihre Statur tatsächlich relativ schnell rennen. Den tasmanischen Teufel haben wir nachts nur gehört – es gibt ihn also wirklich. Gesehen haben wir von dem Kollegen allerdings nichts.

Zurück in Devonport bestiegen wir die Fähre zurück nach Melbourne – als Souvenir ein dicker Steinschlag in der Windschutzscheibe, der mittlerweile ein ausgewachsener Sprung ist. Außerdem die Erfahrung, dass es auch im Auto nachts sehr kalt werden kann und dass der blaue Van nicht unbesiegbar ist. Tasmanien hat es geschafft: manchmal komische Geräusche, allerdings nicht aus dem Motor, die über kurz oder lang wohl genauer untersucht werden müssen. In Melbourne nutzten wir noch einige Tage um uns mit Sascha und Liad aus dem Liquid Sand Team zu treffen – und für einige Familienabendessen.

Da wir jetzt mal wieder auf Arbeitssuche sind, können wir mitteilen, dass wir es mittlerweile mit Auto immerhin zurück nach Brisbane geschafft. Jawohl, we are back in good old Queensland!! Da wir nur noch 4 Monate in Australien verbringen und wir das Auto am einfachsten in Queensland wieder verkaufen können, haben wir uns entschlossen, es zu wagen und die jetzt noch fehlenden 1600 km hoch Richtung Cairns zu fahren. Cairns soll dann den Abschluss unserer Tour entlang der Ostküste werden. Wir wollen uns das Great Barrier Reef nicht entgehen lassen (mit oder ohne Ölteppich). Auf dem Weg hoffen wir dann Arbeit zu finden – wir spekulieren auf Bananen ernten.

4 responses to this post.

  1. Posted by Sascha & Tina on April 20, 2010 at 6:21 pm

    Hey,

    schön wieder was von euch zu hören! Die Bilder sind mal wieder echt toll und der Bericht liest sich super…!
    Fisch zu den Feiertagen das passt doch sehr gut und ein Osterfeuer hattet ihr auch… Also alles (fast) wie zu Hause 🙂

    Viel Glück mit dem Van^^

    LG Tina und Sascha

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  2. Posted by Katja und Kinder on April 22, 2010 at 6:47 pm

    Hallo ihr Beiden!
    Nachdem Tati heute bei mir war und Jonas´s Geburtstag nachgefeiert hat. Hat sie mir erzählt, daß Ihr in Australien seid. Durch die Geburt von Elias im November hab ich das ja überhaupt nicht mitbekommen . Hab mir vorsichtshalber mal die Seite unter Favoriten abgelegt, damit ich mir eure Berichte mal in aller Ruhe ansehen kann. Leider hab ich da nicht an die Kinder gedacht, denn die sind völlig heiss hinter den Fotos her gewesen. In einer ruhigen Stunde ( am Besten während der Schulzeit) werde ich eure Berichte mal durchlesen. Wünsche euch noch eine Schöne Zeit und viel Glück bei der Arbeitssuche. Ich werde immer mal wieder reinschauen.
    Liebe Grüße ans andere Ende der Welt
    Katja

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  3. Posted by Leslie Enouf on April 23, 2010 at 11:29 am

    Versuchst Du das Pademelon zu hypnotisieren? 😉
    Danke für den neuen Bericht und viel Spaß beim Bananenernten!
    Lg, Leslie

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  4. Posted by Tati on April 24, 2010 at 11:35 am

    Na ENDLICH Neuigkeiten!! Mein Gott, seid ihr Beiden braun! Aber auch hier kommt so langsam die Sonne durch und der Frühling hält Einzug. Superschön = ) Genauso schön wie die neuesten Fotos.
    Ich drücke ganz doll die Daumen, das der gute blaue Van noch vier Monate durchhält ( vielleicht könnt ihr ihn mit einer Extraportion Motoröl etwas besänftigen?!) das euch die Scheibe nicht noch wegbröselt und auch ganz viel Glück bei der Jobsuche !
    Liebe sonnige Grüße von Tati
    PS: Was ist noch mal der tasmanische Teufel? Gehört hab ich davon schon mal irgendwo. Ich bin schon gespannt auf die Fotos vom Great Barrier Reef!

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