Outback

Nach guten 3 Monaten haben wir unser kleines Paradies Port Douglas schließlich verlassen, um unseren letzten Trip innerhalb Australiens zu starten: Mitten in das Herz Australiens: zum berühmten Ayers Rock (Uluru) mitten im Outback. Ohne Van und somit ohne günstige Übernachtungsmöglichkeiten musste einiges an Planung zuvor erfolgen. Wir buchten einen saumäßig teuren Flug von Cairns zum Flughafen Ayers Rock – ja, der Fels in der Wüste hat eigens einen Flughafen – um dort einen Mietwagen von Avis abzuholen. Leider ist Avis so unkulant, dass sie im touristischen Zentrum Australiens keinen Mitarbeiterrabatt anbieten. Dennoch entschieden wir uns für den Wagen und gegen eine geführte Tour in einem vollen Bus mit festgestecktem Zeitplan, um uns zumindest die Freiheit, die wir mit dem Van hatten, zu erhalten.

In einem Toyota startete also unsere letzte Tour in Australien.

Wir holten den Wagen um 10 Uhr morgen ab, nachdem wir um 8 in Cairns losflogen. Wir fuhren direkt zum Uluru, der anders als Wolf es erwartete wirklich beeindruckend aus einer kargen Wüstenlandschaft empor ragt. Ein großer leuchtend roter Fels mitten im Nirgendwo. Am Fels angekommen entschieden wir uns ihn zu Fuß zu umrunden. Die Wanderung sollte voraussichtlich 3 Stunden dauern (10km). Wir brauchten länger. So beeindruckend dieser Fels auch vom Weitem sein mag, er verliert etwas von seiner Magie, wenn man ihn umrundet und darauf hofft endlich wieder am Ausgangspunkt anzukommen. Einige spektakuläre Höhlen und Spalten waren die einzige Belohnung, die wir dafür erhielten. Vielleicht könnte man mit dem Verleih von Golfwagen zur Umrundung gutes Geld verdienen. Nachdem wir recht ko wieder am Auto ankamen, fuhren wir zu einem etwas weiter vom Fels entfernten Parkplatz, der als guter Platz, um den Sonnenuntergang am Uluru zu sehen, gehandelt wird. Dieser offizielle Platz scheint, wie wir später sahen auch in aller Munde zu sein, da sich zum Sonnenuntergang mehr als Hundert Menschen dort versammelten, um den Farbenwechsel des Felsens zu beobachten. Also eher keine romantische Sonnenuntergangsstimmung. Dennoch sah der Uluru im Abendrot noch beeindruckender aus. Definitiv sehenswert. Im Anschluss ging es zum Ayers Rock Resort – nein wir haben uns kein Zimmer für 300$ die Nacht gegönnt, sondern checkten auf dem benachbarten Campingplatz ein. Einen Tag zuvor hatten wir in Cairns erfolglos nach einem kleinen billigen Zelt gesucht – alles ausverkauft. Also entschieden wir uns für die radikalere Variante: 4 Nächte im Outback im Auto übernachten. Man kann sich also vorstellen, wie bequem wir es hatten.

Am nächsten morgen fuhren wir zu den Olgas, oder auch Kata Tjuta genannt. Eine ebenso beeindruckende Gesteinsformation 50 km vom Uluru entfernt. Hier absolvierten wir ebenfalls eine Wanderung , die des – Valley of the winds -, ein 7 Km Rundweg. Ebenfalls beeindruckende Ausblicke und eine klasse Landschaft, in der sich hunderte von Zebrafinken wohlfühlen. Und wir auch. Aber schaut euch einfach die Photos an… Den Sonnenuntergang dieses Tages verbrachten wir mit Blick auf die Olgas- Auch nicht schlecht und nur 4 andere Beobachter.

Nach einer weiteren Nacht im Auto und der Suche nach einer mehr oder weniger „bequemen“ Position nahmen wir uns das letzte Ziel unserer Reise im Outback vor: den Kings Canyon, der sich 350 km nördlich vom Uluru befindet. Wir starteten gegen Mittag und sahen auf der sonst recht monotonen Fahrt durch die Steppe eine Herde Kamele am Straßenrand stehen, die uns ziemlich dämlich anstarrten als wir für Fotos anhielten. Wir machten auf halber Strecke halt, weil man auf einer Rinderfarm umsonst campen kann. Hier erwartete uns ein zahmer Emu, der über den Zeltplatz lief und alle Leute nach Snacks anbettelte. Ein ziemlich hässlicher Vogel mit üblem Gestank.

Früh am nächsten morgen machten wir uns auf, die restliche Strecke durch das Outback zum Canyon zu meistern. Wieder einmal stand eine Wanderung auf dem Tagesplan. Diese war, man mag es kaum glauben, noch spektakulärer als die anderen beiden zu vor. Wolfs Höhenangst wurde manche Male bis an die Grenze gefordert, wenn es entlang der Klippen ging. In der Mitte des Canyon befindet sich der „Garden of Eden“  eine kleine grüne Oase. Alles in allem können wir das Outback mit den genannten Attraktionen definitiv empfehlen!!

Auf dem Rückweg vom Kings Canyon hat Wolf dann leider ein Schlagloch übersehen, von denen es auf den Straßen im Outback leider einige gibt. Die direkte Folge war ein harter Aufschlag des linken Vorderreifens, ein platter Reifen und eine arg eingebeulte Felge. Unser erster eigenhändiger Reifenwechsel in Australien – irgendwie haben wir mit Mietwagen kein Glück. Leider befand sich nicht einmal ein Wagenheber in dem Toyota, sodass wir gerne die Hilfe eines Australiers annahmen. Im Nachhinein, bei der Rückgabe des Autos erfuhren wir, dass ein platter Reifen nicht extra bezahlt werden muss. Von der dicken Delle in der Felge, die so aussah als könne man sie nicht mehr benutzten, erzählten wir nichts. Glücklicherweise haben wir einen Tag später in Brisbane unsere australischen Bankkonten geschlossen, sodass Avis auch nicht mehr die Möglichkeit hat uns die Felge in Rechnung zu stellen. Aber wer keine Mitarbeiterrabatte vergibt, ist auch selber schuld.

Ein zweites etwas riskantes und unerwartetes Ereignis erfolge nach dem gewechselten Reifen durch ein wildes Kamel. Dieses kam blökend wie aus dem Nichts aus einem am Straßenrand gelegenen Busch auf das Auto zugerannt, während wir von der Wanderung geschafft und von platten Reifen genervt den Highway entlang rasten. Keine Ahnung, ob es eine Art Revier verhalten war oder das Tier komplett bescheuert war. Auf jeden Fall hätte es für beide Parteien ein eher unangenehmes Ende genommen, wenn wir nicht mehr hätten ausweichen können und das Vieh mit guten hundert Sachen gerammt hätten. Ich fürchte, dies hätten wir Avis nicht verheimlichen können….

Mittlerweile sind wir wieder in Brisbane und somit der Zivilisation angekommen. Heute Abend ist der letzte Abend in Australien, aber darüber machen wir uns zur Zeit wenig Gedanken. Es fühlt sich nicht so an, als wären wir schon ein knappes Jahr hier gewesen. Wir freuen uns definitiv auf Asien – 4 Wochen Nudeln und Reis zum Frühstück!

Da wir nicht wissen ob wir noch einen Artikel in Asien schreiben werden, können wir sagen:

Vielen dank für ihre Aufmerksamkeit und auf ein baldiges Wiedersehen, wir freuen uns!!

2 responses to this post.

  1. Posted by Tati on August 22, 2010 at 1:59 pm

    Wir uns auch!!!
    Viel Spaß noch bei Reis und Nudeln,
    bis gleich!
    Tati

    Antworten

  2. Posted by Leslie Enouf on August 26, 2010 at 9:58 am

    Vielen Dank für’s unermüdliche Schreiben – wir waren immer dabei und freuen uns jetzt auf die live-Berichte! Euch noch eine tolle Zeit in Thailand!
    Lg, Leslie

    Antworten

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