Port Douglas

Jeden Tag 30 °C, ein 4 Meilen langer palmengesäumter Sandstrand und Arbeit ohne Ende – willkommen in Port Douglas!

Nachdem Saskia in einem Restaurant namens Rattle ´n´ Hum einen erfolgreichen Probearbeitstag als Küchenhilfe absolvierte, stand noch am selben Abend fest, dass wir dort für unsere Unterkunft 11 Stunden pro Woche arbeiten können. Im ersten Stock des Restaurants befindet sich ein Hostel, in dem die halbe Belegschaft des Rattle lebt. Also zogen wir frohen Mutes in ein Sechsbettzimmer, dass wir zunächst nur mit einem Schotten teilten. Der Anfang war immerhin gemacht. Endlich Arbeit und eine feste Unterkunft.  Nachdem auch Wolf seine ersten Stunden erfolgreich absolvierte, machten wir uns positiv gestimmt auf die weitere Arbeitssuche. Denn eigentlich wollten wir ja nicht für Unterkunft, sondern gegen Bezahlung arbeiten. Da Saskia in einem anderen Restaurant ebenfalls relativ positive Resonanz erhielt, machte sie sich in der gleichen Woche auf, dort noch einmal  mit dem Chefkoch zu reden und erneut nach einem Job zu fragen. Und tatsächlich: der Chefkoch liebt Deutsche und hat uns beiden einen Probearbeitstag angeboten. So kam es, dass erst Wolf und einen Tag später Saskia im Courthouse als Küchenhilfe anfingen. 2 Jobs für uns beide innerhalb von wenigen Tagen. In Port Douglas war es wirklich einfach.

Einige Tage später bekam Wolf dann von AVIS das Angebot, als Autowäscher und Fahrer zu arbeiten. Der dritte Job.. nach einigen Tagen entschied sich Wolf, den Job im Rattle aufzugeben. Und auch für Saskia war es an der Zeit. Im Courthouse kann man eigentlich so viel arbeiten wie man will – was dazu führte, dass Saskia in den ersten 2 Wochen über hundert Stunden auf dem Stundenzettel hatte. Keine Zeit mehr fürs Rattle. Wir packten also unsere Sachen und zogen ins „Doughies“, einem Zeltplatz/Hostel etwas außerhalb der Stadt, aber wesentlich billiger. Wir schlafen mal wieder im Van, was allerdings viel besser ist, als ein Zimmer mit mehreren – zum Teil schnarchenden – Männern zu teilen. Zum Schluss waren wir nämlich zu fünft in dem Zimmer – eindeutig zu viele Leute..

Mittlerweile arbeitet Wolf nur noch bei AVIS. Autos säubern erklärt sich von selbst. Das Avis Team besteht zur Zeit aus drei Frauen und einem Kerl, die im Büro arbeiten. Der Kerl ist ebenfalls Backpacker und wohnte bis vor einigen Tagen noch im Doughies. Ein anderer Kerl aus Irland bereitet mit Wolf zusammen die Autos auf, putzen, parken, gelegentliche Auslieferungen zur Resorts und ab und an muss ein Kindersitz im Auto festgeschnallt werden. Easy Job, mit der Gefahr von aufkeimender Monotonie und Langeweile. Noch sind jedoch die Automodelle, die es in Europa nicht gibt, recht interessant und die Stimmung im Team ist auch gut.

Saskia hält es weiterhin in der Küche des Courthouses aus  – sehr anstrengend. Das Gute ist, dass Geschirr spülen nur ein kleiner Teil der Arbeit ist (dafür haben wir einen Koreaner, der absolut kein Englisch spricht). Der Großteil des Jobs besteht aus Gemüse schneiden, Salate anrichten und Meeresfrüchte aufbereiten – am ekligsten dabei ist Calamari schneiden, am besten Austern drehen. Das anstrengende an dem Job ist auch nicht die Arbeit an sich, sondern dass es absolut hektisch ist. Die Köche sind so gestresst, die schreien sich auch gerne mal an. Aber zum Glück ist nach 21 Uhr (dann schließt die Küche) immer alles gut und alle beglückwünschen sich zum überstandenen Abend. Also Spaß macht es, Mahlzeiten während der Arbeit sind umsonst und es gibt immer leckeres Essen mit nach Hause. So kann auch Wolf ein regelmäßiges Steak zum Abendbrot genießen. Was will man mehr?

Da Wolf als Mitarbeiter bei AVIS Rabatt auf Mietwagen bekommt, haben wir für Mittwoch einen Jeep gemietet, um einen Tagestrip Richtung Norden zu machen. Nördlich von Cape Tribulation (das wir mit unserem Van bereits besucht haben) verläuft der sogenannte „Bloomfieldtrack“. Er verbindet Cape Tribulation mit Cooktown auf einer unbefestigten Straße, die nur mit einem Allradantrieb befahrbar ist. Das nächste Abenteuer wartet also bereits.

Wir bleiben die nächsten 8 Wochen hier im Paradies, arbeiten und verdienen viel Geld. Tauchen und Schnorcheln steht jetzt nichts mehr im Wege. Außerdem kann man hier jeden Mittwochabend umsonst segeln gehen. Man muss sich nur ab 16 Uhr im Segelclub einfinden, Bier für den Skipper mitbringen und darauf hoffen, dass man mitgenommen wird. Letzte Woche hatten wir auch gleich Glück. Dank einer Bekannten haben wir – trotz Massenandrang im Segelclub – ein Boot gefunden und konnten mit 10 anderen glücklichen Menschen in den Sonnenuntergang segeln. Und alles, was wir „bezahlt“ haben, waren 2 Dosen Bier. Übrigens liegt die Yacht von Lady Gaga in Port Douglas im Hafen, die durften wir dann von außen bewundern.. nicht schlecht das Boot.

Die WM verfolgen wir natürlich auch, zu etwas unchristlicher Zeit zwar, aber immerhin haben sich zu Deutschlands erstem Spiel um die 30 Backpacker aus dem Bett (4:30 morgens) gequält. Und es hat sich ja – zumindest für die Deutschen – gelohnt. Die meisten Australier sind nach dem 4ten Tor direkt ins Bett gegangen..

Und zu guter Letzt: unser blauer Freund hat sein Road Worthy Certificate erhalten. Glücklicherweise wurde unser Brieftasche dabei weniger belastet als wir erwartet hatten. Der dicke Sprung in der Windschutzscheibe beispielsweise  wurde vom Mechaniker nicht einmal für erwähnenswert gehalten.. Allerdings fehlt uns immer noch ein Käufer. Mittlerweile haben wir den Van in Internet annonciert. Jetzt hoffen wir auf eine neue Flut reisewilliger Backpacker, die dringend einen neuen blauen Reisegefährten brauchen. Andererseits ist es gut, dass wir ihn noch haben, weil wir so am günstigsten (und weit bequemer als im Zelt) übernachten können. Ideal wäre es, wenn wir ihn in ca. einem Monat verkaufen könnten, aber sobald der erste interessierte Käufer kommt, wird er eh vom Charme des Autos überwältigt und nicht von uns ablassen, eh er den Van sein Eigentum nennen kann.

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4 responses to this post.

  1. Posted by Muddi on Juni 14, 2010 at 7:09 am

    hoffen wir,dass die australier das fussballergebnis sportlich fair nehmen und eure superjobs nicht in gefahr sind.teure yacht oder zwei dosen bier,der wunderbare sonnenuntergang war für alle gleich fantastisch schön!viel spass bei eurem ausflug per jeep,das werden ja sicher wieder recht abenteuerliche strassen sein die da vor euch liegen.gute fahrt und passt gut auf euch auf,bis bald

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  2. Posted by Tati on Juni 29, 2010 at 3:25 pm

    Hauptsache, der Skipper trinkt das Bier erst nach dem Segeltrip! Aber es sieht so aus, sonst gäbe es ja nicht alle die vielen neuen Bilder- Ich vertraue übrigens total auf den Charme des blauen Weggefährten und bin überzeugt, das der erste Interessent ihm sofort unterliegt!! Drück aber auf jeden Fall die Daumen, weiterhin viel Spaß !
    Alles Liebe von Tati

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  3. Posted by papa on Juni 30, 2010 at 4:11 am

    Die bislang tollste Nachricht war die Bekanntgabe Eures genauen Rückkehrtermines zum Pilzevent. Haltet bis dahin die Ohren weiter schön steif und noch viel Spaß. Die Clubmeisterschaft wird sicher Spaß machen. Mach möglichst nicht zu viele Doppelfehler. In Thailand scheint es relativ ruhig zu sein.Das Fernsehen bringt jedenfalls keine gegenteiligen Nachrichten. GrußPapa

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  4. Posted by Tina & Sascha on Juli 3, 2010 at 11:00 am

    Hi Ihr Beiden!

    schöner Bericht, eigentlich wie immer. Freue mich schon auf das Buch und den passenden Bildband 🙂 Beides im Paket für 30€ bei Amazon zu bestellen… Das wäre doch was!

    Ihr habt echt 30 Grad… LOL… Wir haben heute 36 und einen Deutschlandsieg, das ist eine Feier, jetzt blas ich mir nur noch meinen Pool auf, stell den unter den Apfelbaum (als Palmenersatz) und feier den Sieg über Argentinien mit einem Bier und Songs von Maradonna!

    Viel Spaß beim Spiel schauen und natürlich weiterhin in Australien.
    LG Sascha
    Viele Grüße auch von Tina.

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